„Das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Natur ist und bleibt ein wichtiges Thema im Emsland“, sagt Andrea Kötter, Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes und der SPD-Kreistagsfraktion Emsland. Der Landkreis sei landwirtschaftlich geprägt. „Die wirtschaftlichen Belange der Landwirte und ihrer Familien dürfen deshalb selbstverständlich nicht aus dem Blick geraten, wenn wir über Natur- und Artenschutz sprechen“, betont die SPD-Kreisvorsitzende.
Gleichzeitig könne man Probleme, die durch den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und Überdüngung für die Umwelt entstehen, nicht ignorieren. „Wir stehen vor der großen Herausforderung, wirtschaftliche und ökologische Interessen in Einklang zu bringen“, so Kötter weiter. Der Niedersächsische Weg, den das SPD-geführte Umweltministerium in Niedersachsen gemeinsam mit Bauern- und Naturschutzverbänden erarbeitet habe, sei in dieser Frage ein vielversprechender und praktikabler Ansatz, der fortgeschrieben werden müsse.
In einer breiten Allianz habe man sich verpflichtet, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Natur-, Arten- und Gewässerschutzes umzusetzen. Ob diese Einigungen durch das neue Insektenschutzpaket der Bundesregierung ausgehebelt würden, sei noch nicht abschließend geklärt. „Niedersachsen fordert den Kompromiss, dass ländereigene Initiativen weiterhin möglich sein sollen“, so Kötter.
Die Landesregierung arbeite derzeit an der Umsetzung der in Niedersachsen beschlossenen Maßnahmen. Dennoch nimmt die SPD-Politikerin die Sorgen der Landwirte im Emsland ernst. „Mir zeigen die Demonstrationen und die damit verbundene Kritik an den politischen Entscheidungen, dass es offensichtlich noch viele offene Fragen zu klären gibt“, so die SPD-Politikerin. Wenig Verständnis habe sie allerdings vor dem Hintergrund der gemeinsam erreichten Fortschritte dafür, dass die Mahnwache unterstelle, Politiker*innen wollten die Landwirtschaft zerstören.
Sie forderte die Landwirte auf, das gemeinsam Erreichte auch öffentlich anzuerkennen und weiterhin den Dialog mit der Politik vor Ort sowie auf Landes- und Bundesebene zu suchen. „Die Landwirte sollten dann aber auch mit allen Parteien im Emsland den Austausch suchen“, sagt Kötter mit Blick auf ein Treffen zwischen der Initiative Land schafft Verbindung und emsländischen CDU-Abgeordneten. „Nur gemeinsam finden wir Lösungen und können bestehende Unsicherheiten ausräumen“, macht die SPD-Politikerin deutlich.