Die Aktion „Spurwechsel – Vier Wochen ohne Auto“ soll das Bewusstsein zu einer Mobilitätsalternative zum Auto stärken. So sollen Mitfahrgelegenheiten, Carsharing, öffentlicher Nahverkehr, das Rad und ähnliches auf ihre konkreten Anwendungsmöglichkeiten im gesamten Emsland geprüft werden. Dieses Ziel teilt die SPD-Kreistagsfraktion, den Beschluss des Kreisentwicklungsausschusses zur Umsetzung jedoch nicht.
(Pressemitteilung der SPD-Kreistagsfraktion Emsland)
So sollen maximal 10 freiwillig an diesem Projekt teilnehmende Personen einen Eindruck für das gesamte Emsland vermitteln. Erfahrungen von Menschen, die schon heute aus eigenem Antrieb auf das Auto verzichten, sollen nicht in die Auswertung einfließen. Auch sollen die Ergebnisse erst vorliegen, wenn die Fortschreibung des Nahverkehrsplan schon abgeschlossen ist. Ferner soll mit der vorgeschlagenen Projektdurchführung nicht grundsätzlich auf das Auto verzichtet werden, ein eventuelles Zweitfahrzeug darf genutzt werden.
Hier setzte der Änderungsantrag der SPD an. Demnach sollen mindestens 100 Personen, verteilt über das gesamte Emsland, teilnehmen und Möglichkeiten, aber vor allem auch die vorhandenen Defizite identifizieren. Zusätzlich sollen auch Informationen von Menschen, die ohnehin schon auf ein eigenes Auto verzichten – freiwillig oder unfreiwillig – eingeholt werden. Diese Informationsquelle nicht zu nutzen, ist unverständlich.
Insbesondere muss auch der Zeitrahmen aus Sicht der SPD angepasst werden. Der Landkreis Emsland wird, so jedenfalls die bisherige Planung, die Fortschreibung des Nahverkehrsplans im Herbst abschließen. Die Auswertung des Projekts „Spurwechsel“ soll erst Anfang des neuen Jahres vorliegen, zu spät um noch in den Nahverkehrsplan einbezogen zu werden. Damit würden wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs möglicherweise ins Leere laufen.
Der gute Ansatz, im praktischen Versuch unterschiedliche Alternativen zur Mobilität im Emsland testen zu lassen, wird leider nur halbherzig umgesetzt. Hier wäre nach Auffassung der SPD-Kreistagsfraktion deutlich mehr möglich gewesen.