
Von Manfred Fickers
Der Kindergarten St. Isidor in Osterbrock wird um 15 Krippenplätze erweitert und in Dalum ein neuer Kindergarten mit Krippe an der Bonifatiusschule gebaut. Die durch steigende Anmeldezahlen notwendige Eile und die Hochkonjunktur im Baugewerbe haben ihren Preis. Bürgermeister Helmut Höke sagte, dass das Ausschreibungsergebnis der Bauarbeiten deutlich höhere Kosten ergeben hat, als nach Berechnung des Architekturbüros zu erwarten war. Es gehe um einen höheren sechsstelligen Betrag. Immerhin habe das Land eine Förderzusage in Höhe von 180 000 Euro gegeben.
Die Verwaltung hat ihren Perspektivplan für Kindertagesstätten stetig fortgeschrieben. Demnach wird sich bis zum 1. August 2019 ein Bedarf von 339 Kindergarten- und 161 Krippenplätzen ergeben. Somit fehlen in der Gemeinde auch nach der Erweiterung der Kindergärten St. Isidor und St. Bernadette noch 50 Kindergarten- und 45 Krippenplätze, rechnete der Bürgermeister vor. Für den Bau einer fünfgruppigen Kindertagesstätte in Dalum werden Kosten in Höhe von 2,1 Millionen Euro veranschlagt, wovon die Gemeinde 1 227 000 Euro übernehmen muss. Einkalkuliert sind die Anteile des Landes mit 540 000 Euro und des Landkreises mit 333 000 Euro. Die Trägerschaft der Kindertagesstätte St. Bonifatius soll das St.-Vitus-Werk Meppen übernehmen. Höke kündigte an, die Verwaltung werde das Antrags- und Genehmigungsverfahren ebenso wie die vertragliche Vereinbarung der Trägerschaft zügig abwickeln.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kramer lobte die Arbeit der Verwaltung. Geeste habe einen guten Mix beim Betrieb der Kindertagesstätten aus Kirche, Kommune und bald einem Freien Träger, der Erfahrung aus den Bereichen Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderungen einbringt. Die durch Anmeldezahlen bestätigte Qualität der Prognose der Verwaltung wurde vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Thorsten Lammers gelobt. Der neue Kindergarten werde das größte Projekt im Haushaltsjahr 2018 sein. Die Gemeinde dürfe froh über das St.-Vitus-Werk als Träger sein. Dieter Rothlübbers (CDU) sagte, dass die Gemeinde gewaltige Summen investiert. Aber auch der Unterhaltungsaufwand im Kindergartenbereich steige stetig. Er wünscht sich, dass Bund und Land die Kommunen bei den laufenden Kosten für die frühkindliche Bildung entlasten.
Bewährte Partnerschaft
Kommentar von Manfred Fickers
Der Gemeinderat Geeste will mit der Entscheidung für das St.-Vitus-Werk als Träger der neuen Kindertagesstätte in Dalum eine bewährte Partnerschaft fortsetzen und ausbauen. Seit 2002 arbeitet Vitus von seinem Standort in Groß Hesepe aus bei der frühkindlichen Förderung mit Kindertagesstätten und Grundschulen in der Gemeinde zusammen und bietet Eltern wohnortnah Hilfe, wenn sich Kinder nicht so wie erhofft entwickeln. 2010 kam der Heilpädagogische Kindergarten hinzu.
Mit dem zukünftigen St.-Bonifatius-Kindergarten wird das Angebot erweitert. Für die Kinder mit Entwicklungsproblemen bedeutet dies, dass sie
von klein auf an optimale Förderung bei gleichzeitiger Inklusion in die Gemeinschaft ihrer Altersgruppe erhalten. Dazu passt, dass auch andere Kindergärten in der Gemeinde über integrative Gruppen verfügen.
Der Standort neben der Bonifatiusschule ist nicht nur wegen seiner verkehrsgünstigen Lage im Ortsteil gut gewählt. Die 1994 eingeweihte Grundschule wurde barrierefrei geplant und gebaut, damit Kinder mit körperlichen Einschränkungen mit ihren Freunden aus der Kindergartenzeit gemeinsam weiter lernen können. Inzwischen sind auch weitere Schulen in der Gemeinde nach diesem Vorbild umgebaut worden. Die Gemeinde kommt beim Thema Inklusion weiter voran.