Bessere Aufklärung zur Nazi-Gewalt – Forderungen der SPD-Senioren AG 60+ Meppen

Die Senioren der SPD fordern eine umfassendere und intensivere Information der jungen Generationen über die Verbrechen der Nazi-Täter.

Rostbraune Stahlkonstruktionen markieren Stellen des ehemaligen Konzentrationslagers Esterwegen. Foto: Röser/Archiv

Die Arbeitsgemeinschaft der SPD hat sie in mehreren Sitzungen diskutiert und sich durch einen Besuch im DIZ Esterwegen informiert. „Wir sind der Meinung, dass die Verbrechen der Nazis nachhaltiger mit den jungen Menschen besprochen werden müssen. Wir haben Jahrzehnte kaum oder zu wenig Aufklärung betrieben mit der Folge, dass jetzt nationalistische Denkrichtungen Platz greifen, die sich auch im Wahlverhalten und deren Ergebnisse niederschlagen“, so die SPD-Senioren.

Sie fordern deshalb, „dass alle schulpflichtigen Schülerinnen und Schüler einen Informationstag in Esterwegen verbringen und intensiv über die Situation in der Nazizeit aufgeklärt werden.“ Wie sind die damaligen Machthaber mit Minderheiten umgegangen, mit Juden, Sinti, Kranken, politisch Andersdenkenden, Schwulen und Kriegsgefangenen? Das wisse heute kaum jemand, weil die ältere Generation ihr Wissen nur in Einzelfällen an ihre Kinder und Enkel weitergegeben habe.

Lager, in denen Tausende Menschen ihrer Freiheit beraubt, eingesperrt waren und starben, standen in den Dörfern nicht nur des Emslands im unmittelbaren Nachbarschaftsbereich. Tausende Kriegsgefangene starben in emsländischen Lagern. Viele Menschen wurden in Vernichtungslager abtransportiert, wo sie von bedenken- und gewissenlosen Mitmenschen ermordet, verbrannt oder in Massengräbern verscharrt wurden.

Die SPD-AG Meppen fordert daher „neben den bisherigen sporadischen Berichten in den Medien eine aktive Information der Schülerinnen und Schüler, und zwar in dem Alter, in dem sie aufnahmefähig und einsichtig, in dem sie zu überzeugen sind.“

Es ist eine wichtige Aufgabe, „die Taten der Nazis den jungen Menschen so darzustellen, dass damit nachhaltig eine Wiederholung ausgeschlossen werden kann. Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, unabhängig von Parteigrenzen. Jede Schule, jede Klasse sollte einen Info-Tag durchführen und die Gedenkstätte Esterwegen besuchen. Kostenträger müssten die Schulträger sein, sodass niemand aus finanziellen Gründen diese als Pflicht anzusehende Information verweigern müsste“, so die SPD-Senioren in einer Pressemitteilung.

Die Kosten seien nicht unerheblich, und auch personelle und organisatorische Anstrengungen seien notwendig. Zudem müsse die Gedenkstätte Esterwegen personell so ausgestattet werden, dass alle Klassenbesuche abgewickelt werden könnten. „Wir sind es aber unserer jungen Generation schuldig und auch der Zukunft unserer Demokratie, da sollten diese Kosten keine Rolle spielen.“