
Allerdings, so auch die kritische Diskussion, wurde nicht nach Intensität unterschieden. Wichtig war daher, außerhalb der Statistik, dass ehrenamtliche Arbeit eine Mitgestaltung unserer Gesellschaft ermöglicht und Verantwortung überträgt – alles auch vor dem Hintergrund sich ändernder Familienstrukturen. Die klassische Großfamilie ist auch im ländlichen Bereich nicht mehr der Regelfall.
Hauptgründe eines freiwilligen Engagements sind daher die Möglichkeiten, generationsübergreifend Kontakte zu knüpfen, Spaß zu haben und sein Umfeld mitzugestalten. Das Denken, Fühlen und Handeln wird positiv beeinflusst. Und das stärkt Motivation und Willenskraft. Schließlich unterstützt gegenseitige Hilfe die Bürgerinnen und Bürger dabei, ein möglichst langes, selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld zu führen. Kontrovers wurde diskutiert, ob Auszeichnungen für engagierte Freiwilligenarbeit sinnvoll sind. Sofern dadurch keine Konkurrenz erzeugt wird, so die Meinung, sei diese Form der Wertschätzung zu unterstützen, wie auch die jährliche Ehrung auf dem Papenburger Neujahrsempfang.
Die Bedeutung eines freiwilligen Engagements für die Gesellschaft wird zunehmen, darf aber nicht dazu führen, dass es reguläre Aufgaben ersetzt. Denn gerade durch den demografischen Wandel, die Alterung der Gesellschaft, wird mittelfristig der Bedarf an solchem Engagement steigen, die Zahl der Engagierten aber zurückgehen. Papenburg sollte daher direkt unterhalb der Ebene des Bürgermeisters durch eine Stabsstelle die ehrenamtliche Arbeit offensiv unterstützen. Das Engagement macht eine Stadt bunter. Die Finanzierung wird zukünftig gänzlich neuer Wege bedürfen. Das wird Papenburg nicht alleine stemmen können – aber Strukturen zur Unterstützung sollten frühzeitig ausgebaut werden.