Bürgertreff des SPD-OV Papenburg zur „Inklusion“

Auf Einladung des SPD-OV Papenburg fand der Bürgertreff im Juni unter der Überschrift „Inklusion“ statt. Ein Reizthema, wenn man es auf die aktuelle Schullandschaft projiziert, aber eine absolute Notwendigkeit, wie es dann zum Schluss der Diskussion zusammengefasst werden konnte. Letztlich geht es um die gleichberechtigte Teilhabe aller – Behinderter wie Nichtbehinderter – entsprechend ihrer Möglichkeiten am gesellschaftlichen Leben insgesamt.

Ortsvereinsvorsitzender
Peter Behrens

Die Schule steht nach der frühkindlichen Erziehung am Anfang. Das Konzept der Inklusion sieht dabei einen Fortbestand aller Förderschulen bis auf die Förderschule „Lernen“ vor. Diese wird jahrgangsweise aufgelöst, für das kommende Schuljahr sind nur noch Anmeldung für die Klasse 4 (oder höher) möglich, ab dem nächsten Jahr nur noch für Klasse 5 usw. Die bestehenden Förderschulen „Lernen“ werden zu Sonderpädagogischen Zentren umgebaut, von welchen aus die Inklusion im übrigen Schulbereich unterstützt wird.

Da allerdings lernbehinderte Schüler in aller Regel eine feste Lernbeziehung benötigen, wurde u. a. daran auch die Kritik deutlich. Es gibt zu wenige Lehrer und die Klassen sind zu groß, weshalb man diesen Anforderungen in der Regelschule qualifiziert nicht nachkommen kann. Es besteht die Befürchtung, gerade weil man in der hiesigen Region mit dem bisherigen System gute Erfahrungen gemacht hatte, dass dadurch neue Barrieren errichtet und Fördermöglichkeiten zurückgefahren werden. Das will niemand. Inklusion in Papenburg als anstrebenswertes gemeinsames Ziel aller (auch der Eltern von Behinderten und Nichtbehinderten) benötigt daher einerseits deutlich mehr qualifizierte Fachkräfte, also eine bessere finanzielle Ausstattung. Es braucht aber auch ein verändertes Schulsystem, denn bspw. erst eine Integrierte Gesamtschule (IGS) würde Inklusion im Bereich der Sekundarstufe I ermöglichen.

Die Papenburger SPD appelliert daher an alle Verantwortlichen, den Weg zur Inklusion entschlossen aber zugleich behutsam fortzusetzen und die Zukunft der jungen Leute dabei nicht zu verspielen. Es darf jetzt keine Zeit ungenutzt verstreichen. Eine Abkehr würde den gesetzlichen Vorgaben, welche von der damaligen CDU/FDP-Landesregierung im Jahre 2012 eingeleitet wurde und jetzt von SPD/Grüne in Hannover weiter umgesetzt wird, widersprechen. Ohnehin liegt Niedersachsen im Vergleich etwa zu NRW, Hamburg und Bremen sehr weit zurück.