Baccumer SPD in Bielawa – Vertiefung der Kontakte mit Lingens Partnerstadt

Nach dem Besuch in Bielawa aber auch nach dem Bericht in der Lingener Tagespost haben die Baccumer SPD viele Mails und Anrufe erreicht, in denen bekannte und auch unbekannte Mitbürger für die Durchführung unserer Reise und insbesondere für die Beteiligung der Gruppe an der Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Kriegsendes in Bielawa gedankt.

Ein Beispiel für die vielfältigen Kommentare und Anrufe ist der nachfolgende Text.
Die weiteren Berichte über dieReise (auch aus Polen)  sind auf der Facebook- Seite des SPD-Ortsverein Baccum und auf der Internetseite www.spd-baccum.de mit zahlreichen Bildern und Texten zu finden. Wir bitten um Beachtung.

Als Beispiel für den allgemeinen Zuspruch dient sicherlich auch der nachfolgende Text:

Lieber Reinhold!

Ich habe soeben den Zeitungsartikel bezüglich Eures Besuches in Bielawa gelesen. Ich möchte Dir und allen anderen Beteiligten dieses Besuches danken, dass Ihr ein solches Zeichen der Versöhnung und Verständigung gesetzt habt..

Kein Land hat unter den Folgen der Nazidiktatur so sehr gelitten wie Polen. Euer Besuch hat gewiss dazu beigetragen, dass Menschen – trotz allem ihnen von Deutschen zugefügten Leids – wieder sich begegnen können, nicht um etwas in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern die Erinnerung als Katalysator zu benutzen, um den „Anfängen zu wehren“!

Die Erinnerung an die barbarische Naziherrschaft darf nie aus der DNA eines Deutschen verschwinden, weil wir nur so eine Chance haben, einer Wiederholung dieser Zustände entgegenzuwirken. Erinnerung bleibt somit um der Gestaltungsmöglichkeit einer humanen und friedlichen Zukunft willen das unverzichtbare Element eines jeden an Frieden und Versöhnung arbeitenden Menschen in Deutschland  – das Gebot der Erinnerung muss zu einem Gebot der  Staatsräson erhoben werden. Eine Schlussstrichdebatte darf es niemals geben! Es darf  niemals Schluss sein mit dem Gedenken an die Millionen Opfer. Denn der Blick in die Vergangenheit ist immer auch ein Blick in die Zukunft. Nur wer sich regelmäßig vor Augen führt, zu welchen unfassbaren Verbrechen Menschen fähig sind, kann sich wappnen und wirksam für Menschenrechte eintreten. Das war gestern so, ist heute so und wird morgen so sein.

Das Leiden der Opfer mahnt zu Wachsamkeit und Gegenwehr; etwa wenn Neonazis mit menschenverachtenden Parolen durch die Straßen ziehen, wenn Flüchtlinge bedroht werden und ihre Unterkünfte in Flammen aufgehen oder wenn Juden sich nicht trauen, ihre Religionszugehörigkeit zu zeigen. Oder wenn, wie in jüngster Zeit geschehen in Sachsen-Anhalt ein Bürgermeister zurücktritt, weil er von Neonazis in seiner Privatsphäre bedroht wird, wenn ein Landrat unter Polizeischutz gestellt werden muss oder wenn es Gegenden gibt, die  als „no go areas“ bezeichnet werden, in denen Neonazis das Sagen haben und Polizei und Justiz quasi kapitulieren vor dem Bedrohungsszenario der Neonazis.

Es gilt unbedingt zu vermeiden, dass wir in Zukunft jemals wieder ein Schuldbekenntnis in der Art ablegen müssen, wie es Martin Niemöller nach 1945 getan hat:

Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen –
ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen –
ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Katholiken holten, habe ich nicht protestiert – ich war ja kein Katholik.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.”
Liebe Grüße von Paul