
Kreisvorstand Öffentlichkeitsarbeit und Internet – Ortsvereinsvorsitzender Twist
In fast allen Städten und Gemeinden im Emsland zeichnet sich momentan ein Problem ab – die Bereitschaft zur Kandidatur für kommunale Räte. Viele bisherige Amtsinhaber haben schon jetzt Verzichtserklärungen auf eine weitere Kandidatur erklärt. Die Gründe sind vielfältig – Alter, Beruf, Studium und vieles mehr. Auch andere Parteien stehen vor diesem Problem. Gerne sprechen die Medien in diesem Zusammenhang von Partei- und Vereinsmüdigkeit. Das ist aber zu kurz gegriffen. Auch in anderen Bereichen ehrenamtlicher Tätigkeit ist dies mehr und mehr festzustellen. Man will zwar gerne mitreden, aber die aktive Mitarbeit dürfen dann andere machen!
Für die Ortsvereine ist daher noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, damit im Juli nächsten Jahres Listen mit Erfolgsaussichten bei den kommunalen Wahlleitern abgegeben werden können. Dazu kommt auch noch parteiintern die Quotierungsrichtlinie. Danach müssen die Listen im „Reisverschlussverfahren“ erstellt werden und natürlich satzungskonform besetzt sein mit 40 % Frauen und 40 % Männern. 20 % sind Geschlechtsneutral. Allerdings: das gesetzliche Wahlrecht sieht bisher solche Regelungen nicht vor.
Für parteiinterne Wahlen gilt grundsätzlich die Quotierung, obwohl manche Gremien dadurch nur nicht einfach komplett zu besetzen sein werden. Schon jetzt hören die Genossinnen und Genossen vor Ort immer wieder bei Gesprächen mit Frauen den Hinweis auf Kinder, berufliche Tätigkeit oder sonstige familiäre Belastungen, die den Kandidaturen entgegen stehen könnten.
Und da zeigt sich oft, dass das öffentliche Bild der politischen Arbeit dringend positiver dargestellt werden muss – von der Aufgabe als solcher und der zeitlichen Beanspruchung. Noch ist Zeit, für eine entsprechende Aufhellung zu sorgen – und dazu sind alle aufgefordert.
Rudi Gaidosch