Europapolitischer Frühschoppen mit Matthias Groote in Lingen Baccum

Europapolitischer Frühschoppen mit Matthias Groote in Lingen Baccum Er vertritt einen flächenmäßig riesigen Wahlkreis – von den Stadttoren Hamburgs bis zur niederländischen Grenze und von den ostfriesischen Inseln bis zur Landesgrenze Nordrhein-Westfalens – unser Europaabgeordneter Matthias Groote aus Leer! Wichtig für unseren Mann in Brüssel sind ständige Kontakte zur Basis, so zum Beispiel auch beim Europolitischen Frühschoppen in Lingen-Baccum.

Im Sternenkreis der EU: Matthias Groote
Ein neues Mitglied: Matthias Groote überreicht das SPD-Mitgliedsbuch der SPD an Melina Thurau

Ortsvereinsvorsitzender Reinhold Hoffmann konnte dazu über 120 Vertreter aus vielen Ortsvereinen weit über das Emsland hinaus „im schönsten Ortsteil von Lingen“ begrüßen. Und damit nicht nur der Informationshunger der Teilnehmer gestillt werden sollte gab es leckere belegte Brote und Brötchen sowie Getränke nach Wahl. Dank dafür an das rührige Team vom Ortsverein Baccum und den Mitarbeitern / innen des Gasthof Hense.

Das Mitglied des Europaparlamentes ist Vorsitzender des EU-Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Aber nach wie vor ist die Kommunalpolitik auch Basis seiner politischen Arbeit, denn er ist auch Mitglied des Gemeinderates seiner Heimatstadt Ostrhauderfehn. Daher sei die Verbindung Kommunales und Europa ideal, um „das Ohr am Gleis zu haben“.

Für Matthias Groote sind Kontakte wie in Baccum gerade auch als Europapolitiker von großer Bedeutung. „Für niedersächsische Sozialdemokraten stehen Berlin und Hannover zwar stärker im Blickpunkt, aber das Emsland liegt näher an Brüssel als Hannover und Berlin“, sagte Groote. „Sechzig bis 80 % der Gesetze in der Bundesrepublik haben ihre Grundlage in Brüssel – und dies mache die mittlerweile auf 27 Mitgliedsstaaten angewachsene Bedeutung der EU aus!“

Matthias Groote – einer von 736 Abgeordneten – gehört als Sozialdemokrat zur „Fraktion der progressiven Allianz“ mit 185 Abgeordneten, darunter 23 Deutschen. Die Arbeit dieser und anderer Gruppierungen findet in mehr als 40 Plenar-, Ausschuss- und Fraktionswochen statt. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelschutz. Weil Umweltschäden und Klimawandel vor Grenzen keinen halt machen, sei die aktuelle Klimaschutzpolitik der Europäischen Union inzwischen vorbildlich.

Allerdings sei ein EU-Problem offensichtlich – der Lobbyismus! Matthias fordert hier eine größere Transparenz, um die Einflussnahmen der Wirtschaft zu reduzieren. Hier sei auch noch viel zu tun, denn im Gegensatz zur Automobilindustrie, zur Energiewirtschaft oder Agrarwirtschaft gäbe es noch keine Richtlinien für medizinische Geräte oder den Transport von Lebensmitteln!

In der sich anschließenden Diskussion wurden auch aktuelle Themen wie das Verhalten der EU in der Flüchtlingspolitik angesprochen. Und natürlich blieben auch die Klassiker „Glühbirne und Krümmungsgrad der Gurke“ nicht unerwähnt. Für Matthias Groote eine Vorlage, die Zuhörer aufzufordern, sich in der Bevölkerung für eine bessere Wahlbeteiligung bei den Europawahlen einzusetzen. Mit dem Verweis auf die EU-gestützten Leader- und Interregional-Projekte machte er deutlich, wie auch die hiesige Region bisher schon von Europa profitieren konnte.

Allerdings: für Matthias steht auch fest, dass gerade die Förderung der Agrarwirtschaft gezielter umgesetzt werden muss! 50% der EU/Steuergelder fließen in diesen Bereich mit dem Ergebnis, das Millionen Tonnen an Nahrungsmittel vernichtet oder entsorgt werden. Auch in anderen Sparten seien dringend Konzepte für ganz Europa erforderlich. Und dies sei auch ein Teil der europäischen Friedenssicherung.

Wer Matthias Groote bisher nicht kannte war zum Schluss des Frühschoppens überzeugt, hier einen engagierten Europäer erlebt zu haben, der aber auch weis, wo seine Wurzeln sind. Und er hat den Kontakt zur Basis nicht verloren. Seine qualifizierten Antworten auf die zahlreichen Fragen des Publikums lies nur eine Antwort zu: er ist unserer richtiger Mann in Brüssel!

Rudi Gaidosch