KJP Aschendorf möchte 20 zusätzliche Betten

SPD macht sich vor Ort ein Bild über die Entwicklung der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) in Aschendorf. Auf Einladung von Chefarzt Dr. med Filip Caby und Matthias Bitter, Geschäftsführer der Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf GmbH informierten sich Mitglieder des SPD Ortsvereins Aschendorf zusammen mit der Stadtratsfraktion und dem Landtagskandidaten Peter Behrens über die Entwicklung der KJP.

SPD zu Besuch bei der KJP in Aschendorf. Unser Bild zeigt von links nach rechts SPD Ortsvereinsvorsitzenden Ralf Diedrichs, Landtagskandidaten Peter Behrens, Stadtratsmitglied Maureen Bamming, dahinter Chefarzt Dr. med. Filip Caby und den Geschäftsführer der Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf GmbH Matthias Bitter.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist seit 1998 in Aschendorf und ein festes Standbein der Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf GmbH. Aus der damaligen 0-Betten-Abteilung sind inzwischen 3 Stationen mit 70 Betten geworden. Von den 70 Plätzen sind 50 Vollzeitplätze. Der Rest entfällt auf die Tagesklinik. Seit März gibt es zudem eine Außenstelle der Tagesklinik in Leer. Von den 16 in Niedersachsen angesiedelten Kinder- und Jugendpsychiatrien sei man inzwischen die Drittgrößte, erzählt Matthias Bitter stolz. Nach Aussage des Chefarztes Dr. Caby nimmt die Intensivität der Behandlung zu. Oftmals sind die Stationen voll belegt. Die Warteliste ist lang. Patienten müssen ein ¾ bis ein Jahr warten, bis ihre Behandlung beginnen kann.

Dr. Caby: „Bei uns gibt es keine speziellen Stationen. Alle drei Stationen sind gleich aufgebaut. Zudem haben wir einen Antrag auf 20 zusätzliche Betten gestellt. Wir können uns dann auch verstärkt um Patienten kümmern, die zusätzlich zu ihrer Krankheit auch noch eine individuelle Behinderung haben.“ Platz hierfür hat die KJP nach Angaben ihres Geschäftsführers Matthias Bitter genug. So könnte man für die neue Abteilung den Altbau renovieren und zweckgebunden umbauen. Es wäre jedoch auch genügend Platz für einen Neubau vorhanden.

Im Durchschnitt dauert eine Behandlung zwei bis drei Monate, wobei das Alter der Patienten zwischen 2 und 21 Jahren liegt. Dabei bekommt die KJP nur 6 von 7 Tagen vergütet. Dies sei ein kurioses Ergebnis der damaligen Pflegesatzverhandlungen in Niedersachsen.

Ein sehr großes Problem sieht die Geschäftsleitung in der Beschulung der jungen Patienten. Caby: „Niedersachsen hat keine Schule für Kranke. Wir haben zwar fünf Klassenräume im Haus, aber nicht genügend Lehrer. Diese werden von anderen Schulen abgeordnet, soweit Lehrerstunden übrig sind. Dies ist aber faktisch nicht der Fall. So verblieben auf jeden Schüler momentan nur 1,4 Wochenstunden Unterricht.“ „Hier hat die momentane Landesregierung versagt!“ ist sich der SPD Landtagskandidat Peter Behrens sicher. Behrens weiter: „Wir haben in Deutschland eine Schulpflicht. Diese muss auch für Kranke gelten, wenn diese schulfähig sind.“ Peter Behrens sagt Dr. Caby in dieser Hinsicht die Unterstützung der SPD zu, sollte diese im Januar die Regierungsverantwortung in Niedersachsen übernehmen.