Weniger, bunter, älter – die Bevölkerungsentwicklung im Emsland

SPD im Emsland will das verantwortungsbewusste Miteinander stärken. Meppen. „Die Verbesserung der schulischen Angebote und Betreuung sowie die Schaffung von qualifizierten und tarifgerechten Arbeitsplätzen seien Teilaspekte des demografischen Wandels in einer Gesellschaft, in der Ältere und Jüngere in Verantwortung füreinander zusammen leben.“ So die drei Landtagskandidaten der SPD.

Walter Pengemann, Demografiebeauftragter des Landkreises Emsland
Walter Pengemann, Demografiebeauftragter des Landkreises, informiert die drei Landtagskandidaten der SPD: Peter Behrens (Papenburg), Andrea Kötter (Meppen) und Andreas Kröger (Lingen) sowie den restlichen Kreisvorstand der SPD.

Der SPD-Kreisvorstand Emsland hatte in seiner letzten Sitzung das Thema Demografie auf der Tagesordnung. Die Kreisvorsitzende und Landtagskandidatin Andrea Kötter (Meppen) begrüßte dazu als Referenten Walter Pengemann, den Demografiebeauftragten des Landkreises Emsland. Zudem informierten sich auch die Landtagskandidaten Andreas Kröger (Lingen) und Peter Behrens (Papenburg).

Aktuell leben 313.000 Einwohner im Emsland – doch die demografische Entwicklung wird in Zukunft auch unsere Region nicht unberührt lassen. Im Jahr 2030 werden bereits über 22.000 Emsländer über 80 Jahre alt sein. Und das bei einer rückläufigen Geburtenentwicklung. Die Fakten erfordern ein präventives Handeln.

Jeder dritte Ausländer im Emsland kommt aus den Niederlanden.

Die allgemeine Entwicklung muss auch die niederländischen Einwohner des Emslandes zukünftig mit einbeziehen. Immerhin sind bei einem Ausländeranteil von 5.6 Prozent die Niederländer mit 2 Prozent vertreten. Deshalb sucht der Landkreis schon heute die Zusammenarbeit mit den benachbarten niederländischen Provinzen, um sich über Modelle und Lösungsmöglichkeiten auszutauschen. In den nächsten Jahren wird sich das Durchschnittsalter der Emsländer nach oben entwickeln. Waren die Emsländer 2009 im Durchschnitt 40,9 (Land Niedersachsen 43.3) Jahre alt, so wird der Schnitt 2030 voraussichtlich bei 46,7 (48) Jahren liegen.
Oft wird Demografie nur mit Fragen des erhöhten Pflegebedarfs in Verbindung gebracht. Der Pflegebedarf ist aber nur ein Teilaspekt in einer alternden Gesellschaft. Zu dem Themenkomplex Demografie gehören auch die Bereiche Mobilität, altersgerechtes Wohnen, Seniorenberatung, Kooperationen, Netzwerke und auch die Bedürfnisse der jüngeren Einwohner müssen in die Überlegungen mit einbezogen werden.
 

Ansatzpunkte der Kreisverwaltung: Information – Sensibilisierung – Moderation

Bei rückläufigen Geburtenziffern und steigender Lebenserwartung sieht der Landkreis Emsland seine spezifische Rolle bei Information, Sensibilisierung und Moderation. Dies wird schon jetzt mit Projekten gestützt. Dazu nannte Walter Pengemann einige Beispiele. So bei der verbesserten Mobilität im ländlichen Raum u. a. mit Angeboten des ÖPNV oder Bürgerbussen, der Sicherung der Nahversorgung und der „Zukunftsregion Gesundheit“. Dabei spielt dann nicht nur die ärztlich-medizinische Versorgung sondern auch Prävention und Gesundheitsförderung eine Rolle.
Projekte zur Nahversorgung sind schon heute in Fehndorf, Gersten und Wippingen praxiserprobt. Das Projekt „Tatort Dorfmitte“, bei dem Jung und Alt gemeinsam in der Dorfmitte die Lebensqualität steigern, wurde beim „Sparkassen-Tourismus-Barometer“ aktuell als „Best Practice“ vorgestellt (www.tatort-dorfmitte.de).
 

100 Milliarden € werden im Bereich Wohnen bundesweit im Jahr von Menschen ab 60 Jahren ausgegeben.

Angebote für ehrenamtliches Engagement in der Seniorenarbeit und der Wirtschaftsfaktor Senioren sind weitere bedeutende Themen. Wichtig ist auch die Einbringung der Erfahrung jüngerer Senioren in Sachen Bildung und Arbeit, wodurch eine Verbindung zu jüngeren Menschen geschaffen werden kann.
Heute werden alle öffentlichen Maßnahmen nicht nur ideell unterstützt. „Letztlich“, so zitierte Pengemann den athenischen Staatsmann Perikles (ca. 450 v. Chr.), „sei es eine kommunale Verpflichtung, nicht die Zukunft voraus zu sagen, sondern gut auf sie vorbereitet zu sein“.
Neben einer inhaltlich spannenden Präsentation verwies Pengemann dabei auch immer wieder auf die Broschüre „Demografie im Landkreis Emsland“ (siehe auch das Leitsystem Demografie im Internet), die interessante Informationen für die Bürger aller Altersgruppen enthält und beim Landkreis (Tel. 05931 44-1325) erhältlich ist.

Nähere Informationen finden Sie unter: